#79 Trauma und chronische Krankheiten

Transformations – Inspiration

Fast ausnahmslos alle KlientenInnen, von denen ich wusste, dass sie früher schwere Traumatisierungen erfahren haben, hatten irgendeine Art Autoimmunkrankheit oder chronische Krankheit…

In dieser Folge erfährst Du:

  • wie sich emotionaler Stress auf dein Immunsystem auswirken kann
  • was eine Studie über den Zusammenhang von Trauma und chronischen Erkrankungen ergeben hat
  • welche Rolle gewisse Hormone bei diesem Thema spielen
  • was du tun kannst, um dein Nervensystem wieder in Balance zu bringen
  • warum es wichtig ist, Körperreaktionen anzuerkennen, um heilen zu können

Emotionaler Stress und das Immunsystem

Vielleicht hörst du es in dieser Folge an meiner Stimme, die etwas nasaler klingt als sonst. Das hängt damit zusammen, dass mein Immunsystem ein gewisses „Virus-Rotzikus“, nenne ich es mal liebevoll, nicht besiegen konnte. Wenn es mir passiert, dass ich einen Infekt entwickele, dann ist das für mich meistens darauf hinweisgebend, dass ich zu wenig Pausen gemacht habe. Dass ich meinem Körper nicht genügend Raum gegeben habe zu regenerieren. Meistens passiert das nur dann, wenn ich auch emotional angestrengt bin. Die letzten Monate waren für mich emotional herausfordernd, weil ich jemanden sehr nahestehendes in einer sehr, sehr schweren Zeit begleitet habe. Warum erzähle ich das? Es geht natürlich nicht darum, über mich zu sprechen. Schon allein diese vergangenen Monate haben in dem emotionalen Stress, den ich erlebt habe, eine Wirkung gehabt auf mein Immunsystem.

Autoimmunkrankheiten in Verbindung mit Trauma – eine Studie

Ich arbeite schon einige, viele Jahre als Traumatherapeutin und schon vor einer Weile, noch bevor ich mich so sehr in der Tiefe mit dieser Materie, dieser Theorie auseinandergesetzt habe, ist mir etwas in der Praxis aufgefallen. Fast ausnahmslos alle KlientenInnen, von denen ich wusste, dass sie früher schwere Traumatisierungen erfahren haben, hatten irgendeine Art Autoimmunkrankheit oder chronische Krankheit. Es war auffällig, wie viele meiner KlienteInnen Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse hatten, wie viele von ihnen unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen litten oder wie viele von ihnen MigränepatientInnen waren. Heute weiß man, dass diese Häufung nicht zufällig, sondern erklärbar ist. Es gibt hierzu eine sehr interessante Studie von einer Universität in Island, die über 106.000 Patienten aus Schweden zwischen 1981 und 2013 begleitet und deren Daten analysiert hat. Diese Studie untersucht ob Menschen, die eine stressassoziierte Störung entwickelt haben, andere Immunparameter zeigen. Die Ergebnisse dazu in Zahlen sind wirklich erstaunlich. Menschen mit einer diagnostizierten posttraumatischen Belastungsstörung haben ein um 46% höheres Risiko an einer Autoimmunerkrankung zu erkranken. Menschen mit einer akuten Stressreaktion, die noch in einem engen Zeitraum nach dem akuten Geschehen beobachtet wurden, haben ein um 35% erhöhtes Risiko, eine Autoimmunkrankheit zu entwickeln. Also in der Stressreaktion nach einem stressreichen Geschehen ist die Wahrscheinlichkeit zu erkranken um 35% höher. Menschen mit einer sogenannten Anpassungsstörung und anderen Stressreaktionen (das ist alles was man undifferenzierter als Folge von Stress bezeichnen könnte) ohne die Diagnose PTBS zu stellen, haben eine um 37% höhere Wahrscheinlichkeit, zu erkranken. In dieser Studie werden auch Rückschlüsse gezogen, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, an einer Autoimmunkrankheit zu erkranken, je früher eine Traumatisierung stattgefunden hat. Ich finde diese Ergebnisse hochinteressant und tatsächlich nicht wirklich überraschend.

Warum ist das so?

Wir haben jetzt gehört, dass die Wahrscheinlichkeit, an einer Autoimmunerkrankung zu erkranken, wenn man an einer Traumafolgestörung leidet, sehr viel höher ist, als für Menschen ohne Traumfolgestörungen. Jetzt also die Frage- warum ist das so? Die Antwort ist sicher nichts neues für dich, wenn du hier schon ein paar Mal reingehört hast und trotzdem ist es einmal wieder so interessant in einem neuen Kontext betrachtet..

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