#66 Trauma durch Diagnose – Wenn man den Boden unter den Füßen verliert

Transformations – Inspiration

Diese Folge widmet sich einem komplexen, schwierigen und emotionalen Thema. Es geht um den Umgang mit fatalen, vielleicht tödlichen Diagnosen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Art der Traumatisierung und um zahlreiche Fragen wie man damit umgehen kann. Ich hoffe, dass ich auch durch den Blick aus verschiedenen Perspektiven, einige hilfreiche Inspirationen geben kann, wie man in solchen schweren Situationen sich selbst und allen Betroffenen, das möglichst Gute tun kann.

Als Traumatherapeutin habe ich fast jede Woche mit Menschen zu tun, die selbst von einer schweren Diagnose betroffen sind oder die Angehörige durch schwere Diagnosen verloren haben bzw. die noch in dem Prozess der Begleitung sind. Das Leben ist so unglaublich vielfältig in seinen Möglichkeiten uns wachsen zu lassen und uns herauszufordern. Schwere Krankheiten, Krankheitswege und auch das Abschiednehmen und Sterben sind Dinge, die wohl zum Leben gehören und die uns ganz besonders herausfordern. In diesem Kontext gibt es kaum etwas allgemein-gültiges. Es ist hoch individuell, wie wir mit solchen herausfordernden Situationen umgehen können. Jede einzelne Geschichte ist sehr individuell. Trotzdem gibt es, glaube ich, ein paar Dinge, die helfen können, die man sich vielleicht als eine Faustregel mitnehmen kann oder als einen roten Faden in solchen Situationen und Lebensphasen, um „Oberwasser“ zu behalten, um in der Dynamik, die oft so überwältigend und überfordernd ist, nicht völlig unterzugehen.

In dieser Folge erfährst Du

  • was in einer traumatischen Situation durch eine Diagnose wichtig ist
  • wie Du eine betroffene Person unterstützen kannst
  • wie Du Dich selbst als BegleiterIn unterstützen kannst
  • was nicht hilft
  • wie wichtig es ist, eine innere Haltung zu finden, die zu Dir passt

Wie sich eine medizinische Diagnose auswirken kann

Eine schwere Diagnose zu erhalten und damit konfrontiert zu sein, eine Krankheit zu haben, die möglicherweise unheilbar ist, ist eine ganz spezielle Art der Traumatisierung. Sowohl für die Betroffenen als auch für die liebenden Angehörigen oder Freunde. Eine medizinische Diagnose zu erhalten bedeutet in aller Regel mit etwas konfrontiert zu sein, was man zunächst überhaupt nicht einordnen kann. Wenn man nicht gerade selbst MedizinerIn ist, steht man vor einem Feld, was vollkommen unbekannt und unvertraut ist. Das, was sich dann natürlich als erstes einstellt ist eine unbeschreibliche Angst. Eine totale Überforderung und ganz oft auch das Gefühl schrecklicher Ohnmacht. Es gibt in solchen Situationen nicht das Gefühl irgendwie wirksam sein zu können. Man muss sich zurechtfinden mit Fremdworten, mit einem Umfeld, was gänzlich neu ist, mit Situationen, die man sich nicht hat ausmalen können und mit einer Lebensaussicht, die überhaupt nicht auf dem Horizont war. Man wird von einer solchen Diagnose in der Regel vollkommen aus dem Leben gerissen, in dem man sich zuvor vielleicht noch völlig sicher gefühlt hat oder zumindest nicht in seiner Gesundheit bedroht. Selbst wenn man sich klar ist, dass eine solche Krankheit im Grunde jeden Menschen treffen kann, ist man in diesem Moment nicht darauf vorbereitet.

In der Abhängigkeit gefangen

Häufig erleben sich Menschen in einer solchen Situation wie gefangen darin. Beispielsweise wenn man eine Diagnose mitgeteilt bekommt, die eine schnelle Intervention, z.B. die Einweisung in ein Krankenhaus, erfordert. Vielleicht wird man sogar direkt eingewiesen und kommt nicht mal mehr nachhause. Oder es steht bald eine schwere OP an, vor der man Angst hat. Dann gibt es aus dieser Situation kein Entrinnen. Es ist eine besondere Art einer Situation unterworfen zu sein, die uns in unserer menschlichen Biologie keine Möglichkeit zu fliehen lässt. Eigentlich möchte man weglaufen, man möchte die Zeit zurückdrehen, man möchte es nicht wahrhaben und man ist gefangen darin. Hinzu kommt dann oft, dass überhaupt keine Zeit bleibt, das Geschehene und das gerade Geschehende zu verarbeiten. 

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