#57 Körper und Trauma

Transformations – Inspiration

So viele Menschen leiden unter körperlichen Symptomen, die ohne einen medizinischen Befund sind…

Wir leben in einer Gesellschaft, die den Körper als Wesen nicht wirklich wertschätzt. Er hat zu funktionieren, dass er altert bringt unerwünschte Makel, und auf den Körper zu hören ist etwas, was so mancher Mensch erst (wieder) lernen muss. Was hat das mit Trauma zu tun?

In dieser Folge erfährst du…

  • was Trauma mit dem Körper macht
  • wieso es mit Trauma schwerer ist, den Körper zu lieben
  • was das Gedächtnis damit zu tun hat
  • was Schmerzen ohne Befund bedeuten könnten
  • was helfen kann, die Beziehung zu deinem Körper zu heilen

Dein Körper ist immer für das Leben

Alles was lebt, will leben. Dein Körper ist zutiefst darauf ausgerichtet, zu leben und alles dafür zu tun, jede nur mögliche Situation lebend zu überstehen, also zu überleben.

Es gibt verschiedene Arten des Erinnerns

Grob gesagt unterscheidet man Explizites und Implizites Gedächtnis.
 Das explizite Gedächtnis birgt das, was wir als episodisches, geordnetes Erinnern kennen.
 Das Implizite Gedächtnis hingegen repräsentieren eher Erinnerungen, die sich auf Körperempfindungen, Impulse, Emotionen, motorische Abläufe und ähnliches beziehen. Dieses Gedächtnis enthält insbesondere die Erinnerungen, die wir frühkindlich gemacht haben, da das explizite Gedächtnis sich erst etwa mit dem 3. Lebensjahr beginnt auszuprägen.
In Folge wird verständlich, dass der Körper sich implizit an alles erinnern, was Du jemals erlebt hast, unabhängig davon, ob Du es begreifen konntest und ob Du Dich heute bewusst daran erinnerst . Nehmen wir hierfür mal den Begriff der „Körpererinnerung“.

Fragmente traumatischer Erinnerungen, die der Körper trägt, können getriggert werden

Wenn Körpererinnerungen, also Empfindungen jeder Art getriggert werden, dann kann es z.B. sein, dass ein Betroffener unwillkürlich Schmerzen, Unwohlsein, oder ein anderes, typisches Muster entwickelt. Der Bereich der Psychosomatik beschäftigt sich intensiv mit den Fragen, was traumatisierende Erlebnisse mit Schmerzstörungen zu tun haben. Man beobachtet jedenfalls schon sehr lange, dass bei „somatoformen Schmerzstörungen“, also Schmerzen ohne Befund, Therapieformen, die regulierend auf das Nervensystem wirken, oft besser ansprechen, als die medikamentöse Schmerztherapie. Das ist doch wirklich spannend, oder?

Wie lebt man mit so einem Körper?

Der Körper trägt in der Körpererinnerung die Wucht des Traumas von damals. Er trägt gewissermaßen den Zustand von damals als (oft fragmentierte und triggerbare) Erringung im Körpergedächtnis. Die logische Folge ist, dass man sich von seinem Körper distanziert und versucht, wenig von ihm zu spüren. Alles, was dazu hilft, wird hier als Kompensationsstrategie genutzt. Ablenkungen jeder Art oder „Selbstmedikation“ durch Substanzen um sich zu betäuben… Das führt nach und nach zu einer immer größeren Entfremdung vom eigenen Körperwesen und einem immer schwereren Zugang zum Körper. Oft entsteht tiefe Ablehnung gegenüber dem Körper als feinfühliges Wesen, das alles „weiß“, was je geschehen ist, die sich bis hin zum Selbsthass entwickeln kann.

Die gute Nachricht

Der Körper trägt nicht nur den Schmerz und die traumatische Erinnerung. Er trägt in seiner Natur eine tiefe Weisheit und ein Wissen darüber, was er braucht, um heil zu werden und ein wundervolles Zuhause für die Seele zu sein.
 Deswegen ist es so unendlich wichtig, wieder in einen guten Kontakt mit dem eigenen Körperwesen zu kommen und eine stimmige, innige Verbindung zu ihm zu entwickeln. Dann kann sich seine Weisheit und Selbstheilungskraft in Dein Bewusstsein bewegen und Du kannst damit immer weiter heilen und die Beziehung zu Deinem Körper mehr und mehr genießen.
 Alles, was Dir wirklich gut tut, hilft dabei. Lausche Deinem Körper, werde wieder sensibel für seine  Impulse und Bedürfnisse, die Dir neue Möglichkeiten aufzeigen werden.
 Nimm Dir Zeit für Deinen Körper, schenke ihm Dein Wohlwollen und beginne ihn jeden Tag mehr wertzuschätzen und besser zu verstehen, so dass Ihr das wundervolles Team werdet, das Ihr von Natur aus seid.

Es gibt noch einige Infos mehr zu diesem Thema, lausche also unbedingt rein, wenn Du mehr erfahren willst.

Shownotes

  • Warum wir unseren Körper jeden Tag feiern sollten // Podcast #10
  • Hier findest Du das Formular zur Therapeutensuche
  • Buch: Peter Levine „Trauma und Gedächtnis: Die Spuren unserer Erinnerung in Körper und Gehirn – Wie wir traumatische Erfahrungen verstehen und verarbeiten“

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